F – Flakons

Glasmuseum Wertheim

F wie Flakons sind nichts anderes als Behälter für den Duft. Katharina de Medici (1519-1589) brachte das Parfüm an die Höfe Europas. Für den individuellen Duftbehälter bevorzugte der Adel Flakons aus klarem Bleikristallglas – es vermittelte Luxus und Eleganz. Im 19. Jh. kamen Flakons aus kräftigen Farben wie Rubinrot, Achatgrün oder Kobaltblau in Mode.

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Eau de Cologne – das „Wasser aus Köln“ – eroberte nach dem Ende der Monarchie (1789/99) in Frankreich in einem eigens kreierten Flakon als erster Markenduft die Salons der Welt.

René Lalique (1860 – 1945) entwarf 1908 seinen ersten Glasflakon in dem kostengünstigen Luftblasverfahren. Damit wurde Parfüm einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich.

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1921 schuf Coco Chanel (1883 – 1971) ihr berühmtes „Chanel N° 5“ – das erste, künstliche Parfüm. Dafür entwarf sie einen schlichten Flakon aus klarem Kristallglas, der alle anderen Flakons als unmodern erscheinen ließ.

F – Flaschen

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F wie Flaschen gehören zu den ältesten Glasprodukten. Bis ca. 1750 wurden sie einheitlich für Bier, Wein, Most, Saft oder Wasser verwendet.
Flaschen aus Glas:
schützen den Inhalt vor Lichteinwirkungen;
gewährleisten Durchsichtigkeit für die Reinigungskontrolle;
kennzeichnen durch Etikett die genaue Herkunft und
garantieren die Qualität des Getränks.

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Pilgerflaschen sind die Vorläufer der heutigen Bocksbeutelflaschen, Flachmänner und Schnupftabakflaschen.

F – Fieberthermometer

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F wie Fieberthermometer fertigt die Fa. Uebe aus Wertheim.

F – Fadengläser

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F wie Fadengläser gehen auf die venezianische Fadenglastechnik zurück, bei der verschiedene Farbglasstäbe miteinander verschmolzen werden.

Weiteres Glas unter F:

Fernglas, Foamglas (Schaumglas), Fränkisches Glas, Fünf-Kugelapparat (nach Liebig), Faden-/Farbglasstäbe, Fensterglas, Fensterbilder, Flaschenteufel

G – Glas aus dem Spessart

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G wie Glas aus dem Spessart nahe Wertheim wurde vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit (12. Jh. bis Anfang 19. Jh.) in Massen produziert:

1406: Gründung des Spessartbundes mit 40 Hütten
Produktionsdauer der Hütten: Ostern bis Martini
Tagesproduktion, z. B. 200 Guttrolfe oder 300 Becher

G – Grünes Glas: Waldglas

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G wie Grünes Glas, auch Waldglas genannt, waren die Hauptprodukte der Spessarthütten und fast ausschließlich für den Export bestimmt:
Römer, Becherformen, Stangen, Passgläser, Humpen, Krüge, Flaschen für Haushalt und Pharmazie, Kelche, Flöten, Gläser à la facon de Venise.

Charakteristisch für das Waldglas, so benannt nach der Lage der Hütten im Wald, ist seine grüne Färbung aufgrund von Eisenoxyd-Anteilen im Sand.

G – Glas aus Thüringen

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Glas aus Thüringen, produziert in den ersten Waldglashütten des Thüringer Walds, entstand im 14./15. Jh. Bereits im 16. Jh. wurden die Hütten vom Wald ins Dorf verlagert.

Ab 1770 entwickelte sich mit der Einführung der Lampenarbeit eine florierende Heimindustrie. Hauptprodukte waren Glastiere („Thüringer Nippes“), die ab Mitte des 19. Jh. mit einem Glashaken versehen und als Christbaumschmuck in die USA, Japan und Europa exportiert wurden.

G – Glasaugen

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G wie Glasaugen (Augenprothesen) fertigten Thüringer Glasbläser ebenfalls ab 1770 zusammen mit physikalisch-technischen Instrumenten.
Ab den 1950er Jahren wurden sie in Wertheim von ehemaligen thüringischen Glasbläsern hergestellt.

G – Guttrolf

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G wie Guttrolf von lat. gutta = Tropfen oder guttur = Kehle
Die dünnen, verdrehten Röhren des Flaschenhalses sollten ein dosiertes Trinken ermöglichen. Guttrolfe wurden vornehmlich für Hochprozentiges genutzt.

G – Glasperlen-Kabinett

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Der Nachlass der Mainzer Wissenschaftlerin Thea Elisabeth Haevernick (1899 – 1982) mit insgesamt rund 3000 Glasperlen (um 1000 v. Chr. bis ins frühe Mittelalter) ermöglichte es zusammen mit dem Beständen des Glasmuseum Wertheim erstmals einen zusammenfassenden Überblick über die Geschichte der Glasperle von seinen Anfängen bis heute zu zeigen.

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Unterteilt nach Themenbereichen soll bei den frühen Glasperlen im Zusammenhang mit den Verdiensten Th. E. Haevernicks die wissenschaftliche Erforschung von Glasperlen unter besonderer Berücksichtigung der Herstellungsweise hervorgehoben werden.

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Glasperlen:
als Zeichen von Reichtum und Statussymbol
als Grabbeigabe und Schutz für die Toten
als Schutz vor dem „Bösen Blick“ für Mensch und Tier
als Ersatz von Edelsteinen und Gold
als Handels-, Tausch- und Zahlungsmittel

Weiteres Glas unter G:

Grabungsfunde, Glashüttenmodell, Glasmacherpfeifen