Glas von C – E

C – Christbaumschmuck aus Gablonz/Böhmen

Glasmuseum Wertheim

C wie Christbaumschmuck aus Gablonz in Böhmen hat seinen Ursprung in der Perlen- und Knopfindustrie.
Die auf Fäden aneinander gereihten Glasperlengebilde zeigen Spinnen, Schlitten, Sterne, Zeppeline und sonstige Alltagsgegenstände und geben somit ein Spiegelbild der damaligen Gesellschaft.

C – Christbaumschmuck aus Lauscha/Thüringen

Glasmuseum Wertheim

Um 1760/70 entstand in Lauscha im Thüringer Wald die Lampenglasbläserei. Glasbläser fertigten in Heimindustrie Glasperlen, Glastiere, Glasspielzeug („Thüringer Nippes“) und ab 1848 Christbaumschmuck für den Export.

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Die für den Glanz notwendige Versilberungstechnik brachten Thüringer Glasbläser mit nach Wertheim. Dort wird die Versilberungs- bzw. Verspiegelungstechnik von der Isoliergefäßindustrie (Helios, alfi) angewandt, um Flüssigkeiten warm bzw. kalt zu halten.

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Seit den 1950er Jahren wird in Thüringen Christbaumschmuck nach alten und neuen Formen sowohl in traditioneller Heimarbeit als auch in industrieller Fertigung hergestellt.
Ca. 20 private Betriebe gibt es heute noch in Lauscha.

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C – „Cristallo“-Glas / „Crystallines Glas“

Glasmuseum Wertheim

C wie „Cristallo“-Glas, von den Venezianern so benannt, weil es dem Bergkristall so sehr ähnelte, ist ein entfärbtes, sehr dünnes Glas von äußerster Eleganz. Erstmals belegt wurde es in Venedig um 1400. Zu den „cristallo“-Gläsern zählen die berühmten „Venezianischen Flügelgläser“ – wie das Original im Glasmuseum aus dem 17. Jh. Nachbildungen dieser aufwändig hergestellten Flügelgläser fertigt unser Museumsglasbläser Ralf Marlok vor der 1000 °C heißen Flamme im Glasmuseum Wertheim.

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„Crystallines Glas“ (Kristallglas)
Fortschritte in der Glastechnologie führten zur Entwicklung des böhmischen Kreideglases (1683) und des englischen Bleikristallglases.
Die neuen schweren Kristallgläser mit hoher Lichtbrechung lösten spätestens im 18. Jh. das venezianische „cristallo“-Glas ab – und damit die Vorrangstellung Venedigs.

C – Ceran-Kochfläche

Glasmuseum Wertheim

C wie CERAN Glaskeramik-Kochflächen gehören zu den erfolgreichsten Produkten der Firma SCHOTT in den letzten Jahrzehnten:

Im Jahre 2002 wurde die 50-millionste Kochfläche hergestellt.

Weiteres Glas unter C:

„Crystalline Kelche“ aus Böhmen, Deutschland, England, Frankreich

D – Daumenhumpen (unter G – Glas aus dem Spessart)

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D wie Daumenhumpen entstanden Ende des 15./Anfang des 16. Jh. in Deutschland. Die eingestülpten Dellen und umlaufenden Glasfäden der bis zu 4 Liter fassenden Humpen gaben beim Trinken den nötigen Halt und waren ein ideales Trinkgefäß bei festlichen Gelagen.

D – Duranglas

Glasmuseum Wertheim

Duranglas für die Industrie:
D wie Duranglasröhren werden in Wertheim von der weiter verarbeitenden Glasindustrie zur Herstellung u. a. von Laborgläsern und Destillationsapparaturen verwendet. Die Erfindung von DURAN© Borosilicatglas 1887/93 war die wichtigste Erfindung von Otto Schott (1851-1935). (nach SCHOTT information, 3/1984)

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Duranglas für den Haushalt:
1931 bis 1934 arbeitete Wilhelm Wagenfeld (1900-1990) als künstlerischer Leiter für das Jenaer Glaswerk Schott & Gen.
Er entwarf das feuerfeste Haushaltsgeschirr aus Duranglas, das Schott unter dem Motto „Vom Herd auf den Tisch“ vermarktete.

Weiteres Glas unter D:

Didgeridoo, Destillationsröhren, Destillationsanlage (von Normschliff Gerätebau, Wertheim)

E – Emailgläser

Glasmuseum Wertheim

E wie Emailgläser kannte man bereits in der Antike. Damals verzierten syrische Glasmaler ihre Gläser mit bunten Emailfarben.

Erste Blüte in Europa: 1460-1530 in Venedig, ab 1550 bis 18. Jh. in Deutschland
Zweite Blüte: um 1900 (Historismus)

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In Deutschland hielt sich die Emailkunst besonders lange – wie die Sammlung des Glasmuseums zeigt:
Reichsadler- und Kurfürstenhumpen mit historischen Themen
Stangen-, Pass-, Bandwurmgläser für den gemeinsamen Umtrunk, u. a. mit Spielkartenmotiven
Becher mit Hochzeitspaaren, Berufsgruppen, Jagdszenen, Landschaften u. a. der Ochsenkopf im Fichtelgebirge, mit biblischen, mythologischen oder allegorischen Themen
Flaschen und Karaffen mit Wappen und Porträtdarstellungen

E – Einmachgläser

Glasmuseum Wertheim

E wie Einmachgläser zum Einkochen, Einwecken oder als Konservenglas dienen der Verpackung, Aufbewahrung, Konservierung und dem Transport von Getränken, Lebensmitteln, kosmetischen, chemischen und pharmazeutischen Stoffen.

„Denk’ dran, schaff’ Vorrat an“ (WECK)

Einmachen ist gut, weil Obst und Gemüse über die Erntezeit hinaus haltbar sein mussten und in Not- und Kriegszeiten nicht immer frische Lebensmittel zur Hand waren.

Weiteres Glas unter E:

Engelshaar, Eierbecher, Erlenmeyerkolben